Dieser Radweg ist ja auf etlichen Seiten ausführlich beschrieben, so dass wir uns auf ein paar Zusatzinfos beschränken. Wir radeln von Herrenberg nach Tübingen und nehmen dort den Zug nach Lindau.
- Etappe: Lindau – Hergensweiler ca. 42 km (mit Hbg. – Tü)
Lindau – Reutin – Oberhochsteg – Sigmarszell – Hergensweiler bis kurz vor Hergatz. Nachdem wir am Freitag 31.8.2012 mit dem Zug nach Lindau reisten, radeln wir gegen 20.00 Uhr in strömendem Regen los und finden eine Bleibe in Manfred’s Bikermühle in 88138 Hergensweiler. http://www.bikermuehle.de/ Die urige Kneipe ist gut besucht. Wir sind die einzigen Gäste die kein Motorrad haben und werden wie Exoten bestaunt. Die Bedienung ist nett und zeigt uns das schöne Holzzimmer „Lindau 1“ das wir beziehen. Agnès ist neben der Bedienung die einzige Frau. Gegenüber früher haben sich die Öffnungszeiten geändert. Die Kneipe ist nur noch von Freitag bis Sonntag geöffnet. Der Wirt nimmt, wie uns die Motorradfahrer verraten, am Liebsten nur noch solche auf, die mit „Kutten“ und „Präsident“ unterwegs sind. Wir freunden uns schnell mit „Babbel“ an und hören einiges über Motorradclubs. Einer der „Kuttenleute“ spielt Gitarre und es wird gesungen bis wir uns um 02 Uhr zurückziehen. Dieser Abend war eine interessante Erfahrung für uns, da wir solche Kontakte noch nie hatten.
- Etappe: Hergensweiler – bis kurz vor Oberstaufen 44 km
Hergatz – Maria Thann – Eglofs – Röthenbach – Oberstaufen Der Regen ist weitergezogen und auch wir ziehen weiter. Kurz vor Wohmbrechts reißt an einer Steigung an Martin’s Rad ein Kettenglied ein. Wir biegen es zurrecht und erreichen Wohmbrecht. Dort gibt es aber nur einen Motorradladen. Man schickt uns nach Wangen wo es mehrere Fahrradläden geben soll. Mittlerweile ist es nach 12 Uhr an einem Samstag. Wir erreichen Wangen teils schiebend teils fahrend. Im ersten Fahrradladen möchte der Besitzer mangels 10er Kette ein 9er Glied in die 10er Kette reinflicken. Das geht doch nicht! Wir lassen uns auf nichts ein und suchen den nächsten Fahrradladen. Dort ist man kompetent und kann binnen Minuten die Kette reparieren. Knappe 10 Euro für ein Kettenglied inklusive Arbeitszeit. Da kann man nichts sagen! Somit eine Weiterempfehlung für den Radladen: die Fahrradprofis. http://www.fahrradprofis.eu/online/ Der Abstecher nach Wangen hat sich gelohnt. Die Altstadt ist wunderschön. Viele historische Häuser.
Wir schlagen unser Zelt kurz vor Oberstaufen auf und kochen eine leckere Suppe.
- Etappe: Oberstaufen – bis kurz vor Zell 72 km
Bühl am Alpsee -Immenstadt – Petersthal – Nesselwang – Zell Die Strecke Oberstaufen bis Immenstadt ist Klasse.
Bald erreichen wir den höchsten Punkt der Tour mit etwas über 1.000 m. Im Almcafe Schnakenhöhe bei Guggenmoos gibt es leckeren Kuchen und Capu. http://www.schnakenhoehe.de/html/index3.htm Der weitere Weg nach Nesselwang ist schwer zu finden da eine Baustelle die Weiterfahrt vereitelt. Heute fahren wir bis kurz vor Zell. Wir zelten am Waldrand, sehen einen Fuchs und mehrere Rehe und kochen uns Couscous. Es regnet in der Nacht doch unser Zelt hält dicht. 4. Etappe: Hopfen am See – Eschenloher Moos 78 km
Hopfen am See – Trauchgau – Bad Kohlgrub – Eschenlohe Der Hopfensee ist warm und wir baden ausgiebig. Füssen war uns zu voll und wir radeln gleich weiter nach Hohenschwangau mit Sicht auf die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangauschloss. Am Bannwaldsee picknicken wir. Der Weg kurz nach Halblech ist nicht mehr gut beschildert und da wir ohne GPS reisen, verlieren wir kurz die Orientierung. Wir müssen nach Athenau weiter, erreichen wieder die 1.000 m und durchqueren zwei Flussläufe. Es geht hoch und runter aber der Weg durch den Wald ist sehr schön. Auch die Fahrt durch das Eschenloher Moos ist wunderschön. Wir beschließen dort zu zelten. Abends gibt es Tortellini.
5. Etappe: Eschenloher Moos – unweit vom Tegernsee 80 km Kochel am See – Gschwendt – Bad Tölz – Gmund am Tegernsee Heute ist es diesig und kühl. Wir baden dennoch im Kochelsee. Bei Beuren besichtigen wir das Benediktinerkloster. Sehr beeindruckend.
Weiter geht es nach Bad Tölz mit der schönen Altstadt. Historische Häuser mit großen Dachvorsprüngen. Uns gefällt es hier besser als in Füssen. Bis zum Tegernsee geht es an einigen Bächen entlang, durch Wälder, an Seen entlang. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich. Wir wollen am Tegernsee wild zelten, doch es ist schwierig einen Platz zu finden. Wir radeln weiter. Der Weg führt steil hoch auf die Alm. Ein leckeres Abendessen erhalten wir beim Skilift/der Rodelbahn Oedbergalm.http://www.oedberg.de/index.php?option=com_content&view=article&id=6&Itemid=9 Sehr zu empfehlen.
Gleich daneben auf einer Wiese schlagen wir unser Zelt in der Dunkelheit auf. 6. Etappe: Oedbergalm – Aschau 72 km Oedbergalm – Breitenbach am Schliersee – Bad Feilnbach – Frasdorf – Aschau im Chiemgau Wir fahren Richtung Schliersee und genießen die lange Abfahrt. Das Bad im Schliersee ist kalt und erfrischend. Wir fahren durch eine schöne Almlandschaft. Bald geht es 5 km bergab. Super! Bis Rohrdorf ist es dann wieder flach. Kurz vor Rohrdorf ist es in Neubeuren sehr schön. Der Ort galt einst als einer der schönsten in Deutschland.
Wir finden einen schönen Übernachtungsplatz an einem klaren Bach mit Blick auf Hohenaschau und die Kampenwand. 7. Etappe: Aschau – Salzburg 88 km Aschau – Bernau – Staudach – Siegsdorf – Anger – Piding – Freilassing – Salzburg Nachts regnet es stark und am nächsten Morgen müssen wir wieder unser triefend nasses Zelt einpacken.
Viel Weide – Almlandschaft. Das Kloster in Anger ist nicht so stark besucht wie es im Internet steht. Nach Piding verlassen wir den Bodensee-Königssee-Radweg um Julia in Salzburg zu besuchen. Dort übernachten wir und haben einen schönen Abend. 8. Etappe: Salzburg – Königssee 42 km Salzburg – Bayerisch Gmain – (Bad Reichenhall) – Bischofsweiler – Berchtesgaden – Königssee Nach einem leckeren Frühstück geht es weiter. Ab Bayerisch Gmain sind wir wieder auf unserem Fahrradweg. Berchtesgaden ist, wie erwartet sehr touristisch, aber schön. Es geht teilweise steil bergauf. Die letzten Kilometer radeln wir langsam und freuen uns über die frühe Ankunft auf dem Campingplatz 1 km vor dem Königssee. http://www.camping-grafenlehen.de/frame_de.htm Wir haben einen fantastischen Blick auf die Berge und in kürzester Zeit trocknet die Sonne unser Zelt und unsere Klamotten.
Die letzten Meter zum See radeln wir ohne Gepäck.
Über einen Fußweg erreichen wir das Ufer des Königssees und springen ins Wasser!
Es lohnt sich abends, wenn die meisten Touristen abgereist sind, beim dortigen Biergarten etwas zu sich zu nehmen. Fazit: Tolle bayrische Landschaft mit viel Kuhwirtschaft. Viele Seen die zum Baden einladen. Bäche um sich zu waschen und um sich zu erfrischen. Aber auch ordentliche Steigungen und somit 8 Tage Dauermuskelkater. Unsere Bekleidung machte uns Probleme. Die meisten Klamotten trockneten schlecht oder gar nicht. Am besten bewährte sich ein Merino-T-Shirt. Atmungsaktive Regenjacken hatten wir leider auch nicht, so dass wir auch von innen nass wurden.
Fotos zum Bodensee-Königssee-Radweg: