08.07.2013 Abfahrt:
nach einem schönen Abschiedsfest das bis in den frühen Morgen dauerte, starten wir am Montagmittag unsere große Tour.
Wir können es kaum fassen, dass es nach den vielen Planungen und Verabschiedungen nun endlich soweit ist. Es ist heiß und unser erstes Ziel die Gönninger Seen am Albaufstieg erreichen wir am späten Nachmittag. Das Bad im See ist herrlich. Später bauen wir unser Zelt oberhalb der Seen auf.
Bereits auf der Fahrt hierher fallen wir auf – denn es grüßen uns die Leute und wünschen uns eine schöne Reise.
Herrenberg – Gönninger Seen: 43 km
2. Tag bis 5. Tag: Schwäbische Alb und Donauradweg:
Den Albaufstieg früh morgens schaffen wir ganz gut, dann geht es weiter über die schwäbische Alb in wunderschöner Landschaft. Die Bauern holen ihr Heu ein, das Getreide steht noch. Wir fahren von Hayingen in das einmalige Lautertal, eine super Abfahrt.
Auch die Lauter war überschwemmt und führt noch sehr viel Wasser.
Wir kommen bei Ehingen an die Donau und radeln weiter durch Wälder, vorbei an vielen Seen nach Ulm. Eine schöne Stadt die wir besichtigen ist Lauingen, die Geburtsstadt von Albertus Magnus, dem großen Denker. Weiter geht es nach Dillingen, auch eine schöne oberschwäbische Barockstadt mit tollen Gebäuden.
Dank des tollen Wetters machen wir einige Badepausen an Baggersseen oder springen auch mal in die Donau.
Bei Donauwörth fahren wir mitten durch das Ries, also weg von der Donau, und erkunden die Donauauen. Tolle Natur, viele Fischereigewässer, Badeseen mit Gänsen und alle Arten von Wasservögeln. Bedingt durch das Hochwasser vor ca. 1 Monat habenwir allerdings bei unseren Pausen mit den allgegenwärtigen Moskitos zu kämpfen. Jedoch sind die Radwege schon alle wieder super hergerichtet. Manchmal allerdings mit zuviel Splitt, so dass man nicht zu schnell vorankommen kann.
Schön ist der Wechsel zwischen Natur und Kulturstädten wie Neuburg, Ingolstadt und Neustadt.
Ein besonderes Highlight ist die Fahrt mit dem Boot durch den Donaudurchbruch vom Benediktinerkloster Weltenburg aus nach Kehlheim.
6 km Bootsfahrt durch Kalkfelsen. Nicht zu verachten auch das dunkle Klosterbier, von der ältesten Klosterbrauerei der Welt.
Ruckzuck sind wir in Regensburg, wo wir einen Stopp bei Steph und Alex, die wir nun über warmshowers kennenlernten, einlegen.
2. Tag: 72 km, 3. Tag: 95 km, 4. Tag: 76 km, 5. Tag: 78 km
13.07.2013: 6. Tag Regensburg 40 km.
Steph und Alex empfangen uns herzlich mit Radler und wir haben einen schönen Nachmittag, mit vielen Reiseerzählungen über deren Urlaubsziele und unsere Reise. Derzeit ist Jazzfestival in der Stadt und wir bummeln gemeinsam am Abend durch die Stadt. Es ist jede Menge los und der Flair der Innenstadt ist beeindruckend. Durch Alex lernen wir die „Regensburger Semmel“ kennen: Wurst zusammen mit scharfem und süßem Senf, Meerrettich und saurer Gurke in einer Semmel.
Das Wahrzeichen der Stadt die steinerne Brücke und der Dom sind auch sehenswert.
Wir beenden den schönen Abend mit diversen bayrischen Bieren (Bierproben) und beginnen den nächsten Morgen mit Kaffee und „Obazda“.
7. Tag: 108 km (1. Woche 528 km)
Wir kommen auf unserem Weg durch die schöne Stadt Straubing (mit den vielen Eiskaffees). Der Radwegbelag hat sich stark verbessert und wir kommen gut voran.
Wir durchqueren das Gebiet um Deggendorf, das sehr stark vom Hochwasser betroffen war. 90 Prozent der Häuser wurden beschädigt und im Fischerdorf stand das Wasser wohl bis zur 1. Etage. Die Felder sehen für uns ganz normal aus.
Auffallend sind natürlich die vielen Plakate „Vielen Dank für die Helfer“.
Kurz nach Deggendorf gibt es einen wunderschönen Baggersee wo wir uns abkühlen. Danach gibt es Radler und Brotzeitteller.
8. Tag: 60 km
Gestern war unsere Zeltplatzsuche nicht so leicht. Für gewöhnlich verlassen wir das Donautal, fahren etwas höher und suchen uns dort eine Wiese. Hier sind weit weniger Moskitos. Schließlich finden wir ein abgeerntes Getreidefeld und wir schlafen auf Stroh.
Kurz nach Mittag sind wir in Passau.
Hier war das Jahrhunderthochwasser – 8m über Normalpegel – am schlimmsten. Die Aufräumarbeiten dauern seit 3. Juni an. In der Altstadt wurden die Häuser bis zur Decke 1. Stock überflutet und Schlamm blieb zurück. Auch hier sind überall Dankesschilder für die Helfer zu sehen. An einer Hochwassersäule sieht man die Häufung der Hochwasser seit dem 16. Jahrhundert. Der jetzige Stand ist der höchste, die Häufung in diesem Jahrtausend ist auffallend. Da kann man seine Schlüsse ziehen. Die nächsten Bundestagswahlen sind ja bald.
Wir besuchen den Dom der 3-Flüssestadt und sind beeindruckt.
Wir radeln weiter und gelangen ruckzuck nach Österreich. Keine Grenze, keine Formalitäten, keine Stempel – das wird bestimmt noch anders werden.
unsere Fotos zu Deutschland Abfahrt: