Österreich

Österreich zum zweiten Mal – Unser Kreis schließt sich

Ab Nauders geht es mit einem Umweg über die Schweiz und dem kleinen Ort Martina zurück nach Österreich auf die Via Claudia Augusta in Richtung Pfunds. Ab und zu suchen wir Schutz vor einem der heftigen Sommergewitter.

Schweiz_bei Martina

Plötzlich hören wir lautes Gebrumme und werden von einer Schar Oldtimer, der verschiedensten Marken, überholt. Wir lassen uns auf einer Bank nieder und beobachten von dort aus, quasi vom ersten Rang aus, das Oldtimerrennen Silvretta Race.

Der Fernpass steht uns bevor, den wir mit viel Schweiß am heißesten Tag des Jahres meistern. Der Radweg ist eher für Mountenbiker gedacht, denn es ist nicht einfach für uns, vor allem die Abfahrt, in dem zum Teil tiefen Schotter zu bewältigen. Teilweise ist der Weg sehr schmal und wir haben das Gefühl über einem Abgrund zu schweben.

Oesterreich_Fernpass

Wieder einmal werden wir von anderen Radfahrern, die sich in ihrer Funktionswäsche durch die Berge quälen, auf unsere Flip-Flops
angesprochen: „Habt ihr keine festen Schuhe dabei?“ , „Wollt ihr so den Berg hoch und hinab radeln?“. Wir geben zu verstehen, dass sich bei uns die Flip-Flops seit fast 12 Monaten bewährt haben und wir sehr gut damit zurecht kommen. Irgendwie kommen unsere Antworten jedoch nicht so richtig an.

Die nächsten Kilometer folgen wir dem Verlauf der Inn und kommen nach Landeck, Imst und Nassereith. Bei Biberwier finden wir einen
wunderschönen Zeltplatz am Waldrand auf einer gemähten Wiese. Unser Zelt bekommt seinen Platz direkt neben einem großen Indianer-Tipi und fühlt sich bestimmt miniklein. Wir haben einen fantastischen Blick direkt auf die Sonnenspitze, die sich ebenfalls wie ein Dreieck vor uns erhebt. In der anderen Richtung sehen wir das Wettersteingebirge mit der Zugspitze.
Kaum steht unser Zelt, kommt ein Österreicher mit seinem Scooter angebraust. Er stellt sich als der Besitzer des Tipis vor und führt aus, dass er sich mit dem Dakota Indianerstamm verbunden fühlt. Wir unterhalten uns nett und für ihn ist es kein Problem wenn unser Zelt auf seiner Wiese steht.

Vor Reutte schauen wir hoch, zu der längsten Hängebrücke der Welt für Fußgänger und sehen durch den Glasboden die Füße der Besucher, die hoffentlich schwindelfrei sind. Sie überspannt mehr als 400 Meter in einer Höhe von 100 Metern.

Nach der Burgenwelt von Ehrenberg geht es dann steil bergab in Richtung Reutte. Auf 2,9 km verlieren wir 400 Höhenmeter! Kein Spass für die, die uns hier entgegen kommen, denn auch heute ist wieder ein sehr heißer Tag.

In Reutte übernachten wir bei warmshower Gastgeber Jonathan, der uns herzlich empfängt. Hier verbringen wir den sehr warmen Abend bei einem kühlen Bier gemütlich auf dem Balkon, mit Blick auf die uns umgebenden Berge.

Nun ist es nicht mehr weit bis zur deutschen Grenze. Schöne Radwege bringen uns bis an die Lech und den Lechfall.

Fotos zu Österreich:

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