Gambia
In Gambia verweilen wir nur 5 Tage, da wir nicht am Fluss entlang fahren, sondern das kleinste Land Afrikas quer, d.h. Richtung Süden durchradeln.
In Gambia, wird anstatt französisch nun englisch gesprochen und auch das Hotel Carlton in Banjul, der Hauptstadt, blieb seinem alten englischen Namen treu.
Dort quartieren wir uns ein und machen einen Ausflug zum touristischen Cap Point, Luxushotels mit Sandstrand, Bars und Souvenirläden. Doch viele Touristen sind wegen der Pleite von Thomas Cook und Co ausgeblieben. Manche Hotels stehen gar völlig leer. Ein prima Grund für die Einheimischen sich mit doppeltem Elan auf uns zu stürzen. Jeder möchte gerne ein Geschäft mit uns machen, um sich ein paar Dalasi zu verdienen.
Im großen Bazar in der Stadtmitte ist es auch nicht anders. Wir könnten eine Karawane zusammenstellen, wenn wir alles kaufen würden, was andere denken, was wir brauchen könnten. Wie gut, dass wir bei leckeren, kalten, rosa gefärbten Bananenmilchshakes etwas Ruhe finden.
„Wo ist das Flickzeug?“ ruft Agnès im schattigen Hof des Carlton. Den ersten Platten hatte Martin auf dem Camping Zebrabar und nun steckt eine dicke Dorne in Agnès Hinterrad, nach 4.600 km. Alles kein Problem, wir haben ja alles dabei. Ein kleines Wunder sind unsere Räder ja schon, denn technische Probleme gab es bislang keine.
Ein deutscher Braumeister hat in Gambia auch eine prima Sache geleistet. Es gibt hier das JulBrew Bier, gebraut nach deutscher Rezeptur. Oder das Codys, von dem wir noch nie gehört haben, Made in Germany, in verschiedenen Stärken.
Unsere nächste Anlaufstelle ist der Campingplatz Sukuta, der von Claudia und Joe vor 20 Jahren aufgebaut und betrieben wird. Dieser Platz ist bei nahezu allen Reisenden, vor allem deutschen „Autoverschiebern“ bekannt. Als wir ankommen, steckt Joes Kopf unter der Motorhaube eines Sprinters. „Adlerstraße in Herrenberg!“ lesen wir verduzt auf den Werbeflächen des Wagens. Kleine Welt!!
Auch heute sind Deutsche da, die ihre Pkw dorthin gefahren haben. Der Platz ist ein kleines grünes Paradies in einer staubigen heißen Welt, mit schönen Stellplätzen und Bungalows. Da wir nichts zu verkaufen haben, legen wir den Schwerpunkt auf sprechen, essen und trinken.
Das Lokal Kingfisher, gleich um die Ecke an der Hauptstraße, wird unser Stammlokal. Bei Yaffa essen wir sehr lecker und es gibt kaltes JulBrew. Von den sympathischen Engländern Heather und Paul werden wir an zwei Abenden zu Weiß- und Rotwein eingeladen und bekommen einen kleinen Einblick in das gambische Leben, denn sie sind Insider.
Doch nach drei Nächten auf Sukuta zieht es uns weiter. Von hier aus radeln wir zuerst entlang der Küste in Richtung Süden, um nach 70 km zum zweiten Mal die Grenze nach Senegal zu erreichen.
Fotos zu Gambia: