Slowakei 2013

Nach Wien geht es durch die Donauauen Richtung Hainburg. Wir sehen stundenlang niemanden und es gibt so gut wie keine Dörfer. Wir radeln auf dem Damm bzw. Fahrradweg in die Slowakei. Kein Grenzposten weit und breit. Die Betonvororte von Bratislava sind schon von weitem zu sehen. Der Radweg ist super und wird auch hier von den Slowaken viel zur Freitzeit genutzt. Wir finden einen schönen Zeltplatz bei einem Sonnenblumenfeld kurz vor Sonnenuntergang.

Sonnenblumen bei der Grenze – ein schöner Übernachtungsplatz

(80 km)

unsere Fotos zur Slowakei:

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Österreich 2013

9. Tag in Österreich: 102 km
Die Landschaft ändert sich schlagartig und die Berge rücken zusammen. Der Radweg ist hier super asphaltiert und wir kommen gut voran in der Landschaft mit den wenigen Orten. Schön anzusehen ist die Donauschlinge „Schlögener Schlinge“, eine 180 Grad Kurve der Donau.

Schlögener Schlinge

 

Wir wechseln mit der Fähre ein paar Mal das Ufer.

Faehre kurz vor Au

Es ist wunderschön hier und Agnès überlegt sich ob sie nicht die weitere Reisezeit hier verbringen will. Der Versuch heute in die Donau zu hopsen scheitert bei Martin kläglich, denn er sinkt in dem Überschwemmungsgebiet bis zu den Knien in den Schlamm und es bleibt nur der Rückweg. Aber ein schönes Peeling für die Füße.
Wir radeln nach Linz hinein aber irgendwie ist uns diese Stadt zu groß. Auffallend sind die vielen hunderte Sportler die im Donaupark herumjoggen, skaten, rennradeln usw. So was haben wir noch nie gesehen.

10. Tag: 98 km
Wir kommen von Oberösterreich nach Niederösterreich. Auch hier hat das Hochwasser gewütet, insbesondere da wo zwei Flüsse zusammen treffen. Die Felder gleichen teilweise Sanddünen, Brücken sind beschädigt und ein Teil des Dammes ist nicht befahrbar. Wir radeln hauptsächlich auf dem Damm, haben aber konstanten starken Gegenwind (eigentlich schon seit Tagen…)
Es ist zwar heiß aber durch Fahrtwind und Gegenwind ganz angenehm.

11. Tag: 83 km
Der heißeste Tag bisher – 38 Grad Mittags. Wir besuchen in Melk das weltkulturerbe der Unesco, das Benediktiner-Kloster. Wir sehen viele Japaner, die vor einem Ortsschild diskutieren und nichts verstehen. Ob es uns auch bald so gehen wird?
Weiter geht es in die superschöne Wachau, mit seinen sanften Hügeln.

Wachau

Die Landschaft ist einzigartig – Marillenernte, viele Weinberge, Felslandschaft und kleine Dörfer mit italienischem Flair. 4 Portionen Eis waren zuwenig, also ab in die Donau zur Abkühlung!
Wir sehen von Bibern angenagte Bäume, doch statt Biber sehen wir kurz vor Tulln ein Fischotterpaar im Wasser und zu Lande. Voll süß.

Fischotter vor Tulln

12. Tag: 80 km
In Tulln ist die Minoritenkirche sehr schön anzuschauen – überhaupt ein ruhiges Städtchen. Dann geht es zum Klosterneuburg.

Schon früh am Mittag sind wir in Wien. Was uns auffällt ist die Party-Meile entlang der Donau. Da geht es abends sicher gut ab. Auch gibt es nirgends ein Fleckchen Beton das nicht mit Graffity besprüht wurde.

Das Radnetz ist hervorragend und es macht Spass durch Wien zu düsen. Wir gehen auf den Campingplatz „Neue Donau“ und verbringen den Mittag und Abend ohne Gepäck in der Stadt.
Das Pflichtprogramm, wie der Prader, Stephansdom und Peterkirche ist sehr beeindruckend.

Wien by night

Beim Abendessen fährt ein Konvoi Fahrradfahrer unter Polizeischutz und lauter Musik (Boxen auf den Rädern fehlen uns noch) an uns vorbei und die Kellnerin erzählt uns, dass es jeden Freitagabend so eine Fahrradtour durch die Stadt gibt. Heute wären die „Normalen“ unterwegs, aber ab und zu würde der Konvoi auch aus Nacktradlern bestehen!
Am nächsten Morgen ist unser Zelt von Franzosen umlagert. Ca. 50 Jugendliche waren nachts, unbemerkt von uns, angereist.

unsere Fotos zu Österreich:

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Deutschland 2013

08.07.2013 Abfahrt:

nach einem schönen Abschiedsfest das bis in den frühen Morgen dauerte, starten wir am Montagmittag unsere große Tour.

Abfahrt Herrenberg

Wir können es kaum fassen, dass es nach den vielen Planungen und Verabschiedungen nun endlich soweit ist. Es ist heiß und unser erstes Ziel die Gönninger Seen am Albaufstieg erreichen wir am späten Nachmittag. Das Bad im See ist herrlich. Später bauen wir unser Zelt oberhalb der Seen auf.
Bereits auf der Fahrt hierher fallen wir auf – denn es grüßen uns die Leute und wünschen uns eine schöne Reise.

Herrenberg – Gönninger Seen: 43 km

2. Tag bis 5. Tag: Schwäbische Alb und Donauradweg:
Den Albaufstieg früh morgens schaffen wir ganz gut, dann geht es weiter über die schwäbische Alb in wunderschöner Landschaft. Die Bauern holen ihr Heu ein, das Getreide steht noch. Wir fahren von Hayingen in das einmalige Lautertal, eine super Abfahrt.

Hayingen Lautertalabfahrt

Auch die Lauter war überschwemmt und führt noch sehr viel Wasser.
Wir kommen bei Ehingen an die Donau und radeln weiter durch Wälder, vorbei an vielen Seen nach Ulm. Eine schöne Stadt die wir besichtigen ist Lauingen, die Geburtsstadt von Albertus Magnus, dem großen Denker. Weiter geht es nach Dillingen, auch eine schöne oberschwäbische Barockstadt mit tollen Gebäuden.
Dank des tollen Wetters machen wir einige Badepausen an Baggersseen oder springen auch mal in die Donau.
Bei Donauwörth fahren wir mitten durch das Ries, also weg von der Donau, und erkunden die Donauauen. Tolle Natur, viele Fischereigewässer, Badeseen mit Gänsen und alle Arten von Wasservögeln. Bedingt durch das Hochwasser vor ca. 1 Monat habenwir allerdings bei unseren Pausen mit den allgegenwärtigen Moskitos zu kämpfen. Jedoch sind die Radwege schon alle wieder super hergerichtet. Manchmal allerdings mit zuviel Splitt, so dass man nicht zu schnell vorankommen kann.
Schön ist der Wechsel zwischen Natur und Kulturstädten wie Neuburg, Ingolstadt und Neustadt.

Ein besonderes Highlight ist die Fahrt mit dem Boot durch den Donaudurchbruch vom Benediktinerkloster Weltenburg aus nach Kehlheim.

Donaudurchbruch

6 km Bootsfahrt durch Kalkfelsen. Nicht zu verachten auch das dunkle Klosterbier, von der ältesten Klosterbrauerei der Welt.

Klosterbrauerei

Ruckzuck sind wir in Regensburg, wo wir einen Stopp bei Steph und Alex, die wir nun über warmshowers kennenlernten, einlegen.

2. Tag: 72 km, 3. Tag: 95 km, 4. Tag: 76 km, 5. Tag: 78 km

Regensburg Steinerne Brücke

13.07.2013: 6. Tag Regensburg 40 km.
Steph und Alex empfangen uns herzlich mit Radler und wir haben einen schönen Nachmittag, mit vielen Reiseerzählungen über deren Urlaubsziele und unsere Reise. Derzeit ist Jazzfestival in der Stadt und wir bummeln gemeinsam am Abend durch die Stadt. Es ist jede Menge los und der Flair der Innenstadt ist beeindruckend. Durch Alex lernen wir die „Regensburger Semmel“ kennen: Wurst zusammen mit scharfem und süßem Senf, Meerrettich und saurer Gurke in einer Semmel.

Das Wahrzeichen der Stadt die steinerne Brücke und der Dom sind auch sehenswert.
Wir beenden den schönen Abend mit diversen bayrischen Bieren (Bierproben) und beginnen den nächsten Morgen mit Kaffee und „Obazda“.

7. Tag: 108 km (1. Woche 528 km)
Wir kommen auf unserem Weg durch die schöne Stadt Straubing (mit den vielen Eiskaffees). Der Radwegbelag hat sich stark verbessert und wir kommen gut voran.
Wir durchqueren das Gebiet um Deggendorf, das sehr stark vom Hochwasser betroffen war. 90 Prozent der Häuser wurden beschädigt und im Fischerdorf stand das Wasser wohl bis zur 1. Etage. Die Felder sehen für uns ganz normal aus.
Auffallend sind natürlich die vielen Plakate „Vielen Dank für die Helfer“.
Kurz nach Deggendorf gibt es einen wunderschönen Baggersee wo wir uns abkühlen. Danach gibt es Radler und Brotzeitteller.

8. Tag: 60 km
Gestern war unsere Zeltplatzsuche nicht so leicht. Für gewöhnlich verlassen wir das Donautal, fahren etwas höher und suchen uns dort eine Wiese. Hier sind weit weniger Moskitos. Schließlich finden wir ein abgeerntes Getreidefeld und wir schlafen auf Stroh.
Kurz nach Mittag sind wir in Passau.

Passau Dom

Hier war das Jahrhunderthochwasser – 8m über Normalpegel – am schlimmsten. Die Aufräumarbeiten dauern seit 3. Juni an. In der Altstadt wurden die Häuser bis zur Decke 1. Stock überflutet und Schlamm blieb zurück. Auch hier sind überall Dankesschilder für die Helfer zu sehen. An einer Hochwassersäule sieht man die Häufung der Hochwasser seit dem 16. Jahrhundert. Der jetzige Stand ist der höchste, die Häufung in diesem Jahrtausend ist auffallend. Da kann man seine Schlüsse ziehen. Die nächsten Bundestagswahlen sind ja bald.

Passau Hochwasser Juni 2013

Wir besuchen den Dom der 3-Flüssestadt und sind beeindruckt.
Wir radeln weiter und gelangen ruckzuck nach Österreich. Keine Grenze, keine Formalitäten, keine Stempel – das wird bestimmt noch anders werden.

 

unsere Fotos zu Deutschland Abfahrt:

Abfahrt Herrenberg

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